Wer sich mit Produktdaten innerhalb von PIM-Systemen beschäftigt, der wird sich sicherlich der Vorteile der Vererbung bedienen wollen. Vererbungen zielen darauf ab, den Administartionaufwand zu verringern und Informationen in der Pflegehierarchie möglichst hoch inner halb einer Klassifikation anzusiedeln und über die nachfolgenden Ebenen verfügbar zu machen. Dabei ist die Frage zu stellen, gilt die Information nur für den Artikel allein oder für das übergeordnete Produkt oder ist es auf alle, sofern vorhanden, Varianten anzuwenden. Wo liegt der Unterschied? Jede Überlegung beginnt mit dem Produkt. Egal ob es Werkzeug, Kleidung oder Baustoffe geht, am Anfang steht das Produkt. Das Produkt umfasst somit den informativen Grundpool an Daten, den Ursprung, die im folgenden an einem Artikel feiner ausdefinert werden können. Unterschiedliche Ausprägunegen eines Artikels nennt man dann Variante. Ein Beispiel: Unser Produkt ist ein Buntstift. Beschreiben wir diesen dann kommen Attribute wie Material, Länge, Durchmesser, Form, Finish, etc. zum Tragen. Damit sind wir technisch in der Lage zu beschreiben, was wir produzieren oder verkaufen wollen. Der Artikel ist dann der Buntstift in der Farbe blau. Der einzige signifikante Unterschied zum Produkt liegt nun in dem individuellen und einzigartigen Unterscheidungsmerkmal (Attribut) „Mienenfarbe“ mit dem Wert „blau“. Jetzt kann der Mensch nicht nur mit einem blauen Stift überleben, sondern es werden weitere Farben benötigt. Es bleibt, rein mit der Datenbrille betrachtet, ein Buntstift, jedoch entstehen sobald weitere Farebn hinzukommen, Varianten vom ursprünglichen blauen Stift. Fügen wir also weitere Artikel, mit jeweils unterschiedlichen Attributwerten „gelb“, „rot“ und „grün“ hinzu und erhalten unsere Varianten. Zusammenfassung 1. Unterschied zwischen Produkt und Artikel: Ein Artikel basiert auf einem Produkt. Attribute und Varianten werden im Produkt erstellt und dann im Artikel spezifisch zugeordnet. Artikel haben eine eindeutige Artikelnummer. Artikel sind verkaufsfertig im Laden. 2. Varianten: Varianten sind Differenzierungen eines Produkts, wie Größe, Design oder Kragenweite bei einem Hemd. Informationen zu Varianten werden im Produkt gepflegt, um redundante Eingaben für jeden Artikel zu vermeiden. PIM-Systeme ermöglichen unendliche Variantentiefen. 3. Unendliche Variantentiefe: PIM-Systeme erlauben beliebig viele Ausdifferenzierungen eines Produkts. Varianten können für verschiedene Attributtypen aktiviert werden. Die Aktivierung und Pflege von Varianten erfolgt einfach und effizient. 4. Varianten anlegen und einpflegen: Varianten können für verschiedene Attributtypen in der Produktfamilie aktiviert werden. Bei der Erstellung eines Produkts können unnötige Variantenstufen abgewählt werden. Die Aktivierung und Ausfüllung der Varianten erfolgt schrittweise und effizient. 5. Vorteile: Im Gegensatz zu anderen PIM-Systemen, die oft nur zwei Ebenen anbieten, erlaubt macnche Systeme beliebig viele Ausdifferenzierungen. Ineffiziente Dopplungen werden vermieden, da verschiedene Varianten eines Produkts nicht mehrfach angelegt werden müssen. Die Darstellung realer Produkte verbessert sich, Workarounds entfallen, was Kosten spart und die Produktqualität erhöht.
Onboarding
Lieferanten-on-Boarding Im Kontext von Datenplattformen für die Pflege und Verwaltung von Produktdaten bezieht sich „Onboarding“ auf den Prozess, bei dem Lieferanten oder Hersteller ihre Produktdaten auf die Plattform hochladen und verwalten. Diese Daten können dann von angeschlossenen Händlern abgerufen werden, um sie in ihre eigenen ERP- (Enterprise Resource Planning) oder PIM- (Product Information Management) Systeme zu integrieren. Das Onboarding ist somit der Einstiegspunkt für Lieferanten, um ihre Produktinformationen in einem gemeinsamen Netzwerk oder einer Plattform verfügbar zu machen. Hier sind einige Schlüsselaspekte des Onboarding-Prozesses im genannten Kontext: Datenhochladung: Lieferanten oder Hersteller laden ihre Produktdaten auf die Datenplattform hoch. Dies kann eine Vielzahl von Informationen umfassen, wie Produktbeschreibungen, Bilder, technische Spezifikationen, Preise, Verfügbarkeiten und andere relevante Details. Datenpflege und -aktualisierung: Nach dem Onboarding können Lieferanten ihre Produktdaten auf der Plattform pflegen und aktualisieren. Dies kann die Ergänzung neuer Produkte, die Aktualisierung von Preisen oder die Anpassung von Produktbeschreibungen umfassen. Die Datenpflege ist entscheidend, um sicherzustellen, dass die Informationen stets genau und aktuell sind. Zugriff für Händler: Die Plattform ermöglicht es angeschlossenen Händlern, auf die Produktdaten zuzugreifen und sie in ihre eigenen Systeme zu übernehmen. Dies geschieht oft über standardisierte Schnittstellen oder Datenformate, um die Integration zu erleichtern. Sicherheit und Zugriffssteuerung: Während des Onboarding-Prozesses ist es wichtig, Sicherheitsrichtlinien zu beachten. Dies beinhaltet den Schutz sensibler Informationen und die Implementierung von Zugriffssteuerungen, um sicherzustellen, dass nur autorisierte Parteien auf bestimmte Daten zugreifen können. Schulung und Support: Um einen reibungslosen Onboarding-Prozess zu gewährleisten, bieten viele Datenplattformen Schulungen und Unterstützung für Lieferanten an. Dies kann Schulungsmaterialien, Schulungen oder einen Kundensupport umfassen. Der Onboarding-Prozess ist entscheidend, um eine effektive und reibungslose Zusammenarbeit zwischen Lieferanten und Händlern sicherzustellen. Eine gut gestaltete Datenplattform erleichtert nicht nur das Onboarding, sondern ermöglicht es auch, den Informationsfluss zwischen den verschiedenen Akteuren in der Lieferkette zu optimieren.
Produktdaten
Im Kontext von PIM-Systemen (Product Information Management) beziehen sich „Produktdaten“ auf alle relevanten Informationen und Attribute, die ein Produkt beschreiben und kennzeichnen. Diese Daten sind entscheidend für die Vermarktung, den Verkauf und die allgemeine Präsentation von Produkten, insbesondere in digitalen Umgebungen wie Online-Shops oder für die Erstellung von Print-Werbemitteln wie Katalogen. Hier sind einige der Schlüsselelemente von Produktdaten in einem PIM-System: Produktstammdaten: Hierzu gehören grundlegende Informationen wie Produktname, Hersteller, Marke, Modellnummer und andere Identifikatoren. Die Produktstammdaten bilden die Grundlage für alle weiteren Informationen. Produktbeschreibungen: Detaillierte Beschreibungen, die die Merkmale, Funktionen und Vorteile eines Produkts hervorheben. Dies kann technische Spezifikationen, Größenangaben, Materialien und weitere relevante Informationen umfassen. Bilder und Medien: Hochwertige Bilder und andere Medien sind entscheidend, um Kunden einen visuellen Eindruck von einem Produkt zu vermitteln. Dies kann Produktfotos, Videos, 3D-Modelle oder Diagramme umfassen. Preisinformationen: Aktuelle Preisinformationen, Rabatte, Angebote und andere finanzielle Details, die für den Kunden relevant sind. Verfügbarkeit: Informationen darüber, ob ein Produkt auf Lager ist, voraussichtliche Lieferzeiten und andere Verfügbarkeitsdetails. Kategorien und Klassifikationen: Produkte werden oft in Kategorien und Klassifikationen organisiert, um eine systematische und benutzerfreundliche Navigation in Online-Shops oder Katalogen zu ermöglichen. Verknüpfungen und Zubehör: Informationen über zugehörige Produkte, Empfehlungen und Zubehör, die den Kunden bei der Kaufentscheidung unterstützen können. Technische Spezifikationen: Detaillierte technische Daten und Spezifikationen, die für technisch orientierte Produkte relevant sind. Sprach- und regionale Anpassungen: Wenn Produkte in verschiedenen Regionen vermarktet werden, können sprachliche Anpassungen und regionale Informationen erforderlich sein. Der Zweck dieser Produktdaten ist es, eine umfassende und konsistente Darstellung von Produkten sicherzustellen. PIM-Systeme ermöglichen es Unternehmen, diese Informationen zentral zu verwalten und sie dann in verschiedene Verkaufskanäle zu integrieren, sei es in Online-Shops, auf Marktplätzen oder für die Erstellung von Print-Werbemitteln wie Katalogen. Die „single source of truth“, also die konsistente Datenhaltung an einem Ort, gewährleistet, dass alle Verkaufskanäle mit den aktuellsten und genauesten Informationen versorgt werden.