Eine Produktbezeichnung, eine Artikelnummer und ein Preis verkaufen unseren Artikel noch nicht.
Es müssen Beschreibungen, technische Daten, Produktabbildungen, Anwendungsvideos und Bedienungsanleitungen her.
Dabei überrascht es jetzt sicherlich nicht, dass die Anforderungen stark differieren, je nach dem wo man seine Produkte verkaufen oder platzieren will. Google und Amazon sind sicherlich die treibenden Kräfte, wenn es um Anforderungen an Produktdaten geht.
Egal ob Textlänge, Suchbegriffe, formale Aufbauten, Bildauflösungen und Größen, Pflicht- und optionale Angaben…alles das gehört zu einer „ordentlichen“ Artikelanlage dazu und es überrascht uns jetzt wieder nicht, dass wir nicht alles und in der Form vom Hersteller / Lieferanten bekommen, wie wir es benötigen.
Führen wir uns nochmal vor Augen, von wem wir Produktdaten bereitgestellt bekommen und wer die eigentliche Zielgruppe auf der ersten Empfängerebene darstellt.
Hersteller / Produzenten
Die Qualität der Daten und das speziell auf den Umfang bezogen, variiert stark, ob der Produzent selbst im Endkundengeschäft (B2C) tätig ist, oder sich allein auf Geschäftskunden konzentriert. Hersteller von Eisenwaren können Unmengen an Daten bereitstellen, die für den Endkunden irrelevant sind und benötigte Beschreibungstexte sind schlichtweg nicht vorhanden, da die Produkte nur in Industriekatalogen geführt werden, aus denen Fachbetriebe bestellen.
Hier mal ein Beispiel aus dem aktuellen Förch Sortiment 2023/24:
Man sieht eindeutig, dass die Ausrichtung auf B2B ausgelegt ist. Ausschmückende Texte fehlen, der Fokus liegt auf den technischen Eigenschaften, die ein Handwerker zur Ausführung seiner Arbeit braucht
Hier gibt es wenigstens schon mal drei ausformulierte Sätze, was besser ist als nichts, einem aber noch kein Spitzen-Ranking bei Google einbringt.
Sowohl bei den Tabellen als auch bei den Registerkarten sehen wir das nächste Problem auf uns zukommen. Fordert man Produktdaten an, dann erhält man oft nur einen Teil. So fehlen dann gern Informationen aus den anderen Registerkarten, weil diese vielleicht nicht zentral gehalten werden oder weil es dem Anwender schlichtweg unmöglich ist, alles in einer Exportdatei aufzubereiten.
In anderen Fällen bekommt man mehr, als auf Artikelebene benötigt wird, da die Tabellen gleich auch alle Varianten beinhalten. Auch hier heißt es dann „Augen auf“ und nur selektiv das übernehmen, was tatsächlich benötigt wird.
Wiederverkäufer / Postenhändler
Ein Segen für den Einkauf, da hier oftmals gute Preise erzielt werden, aber ein Horror für jeden Marketer.
Für den Postenhändler zählt nur kaufen und verkaufen. Ein Telefonat hier, eine E-Mail da und schon werden die Palletten verladen und auf den Weg gebracht. Produktbeschreibungen, Attribute, Assets oder rechtliche Dokumente sind oft nicht vorhanden und müssen selbst bezogen werden.
Diesem internen Aufwand wird oftmals nicht Rechnung getragen.
Händler
Ein Glücksgriff sind Händler, die auch z.B. in Baumärkten ihre Ware vertreiben und Content technisch so aufgestellt sind, dass Modelle je Anbieter unterschiedliche Bezeichnungen haben (Stichwort Vergleichbarkeit) und auch andere Bilder und Texte bereitstellen können. Klassisches Beispiel sind die unzähligen Holz-Garten- und Spielhäuser. Hier findet man gut und gern dasselbe Haus unter zehn verschiedenen Bezeichnungen.
Thema Produktabbildungen
Im E-Commerce sind hochwertige Produktabbildungen von entscheidender Bedeutung, um potenzielle Kunden anzusprechen und letztendlich zu einem Kauf zu bewegen. Verschiedene Plattformen, darunter Google und Amazon, setzen spezifische Anforderungen an Produktbilder, die für Händler von großer Relevanz sind, um in den Suchergebnissen optimal präsentiert zu werden.
Google legt beispielsweise Wert auf klare und gut sichtbare Bilder, da diese nicht nur die Benutzerfreundlichkeit der Suchergebnisse verbessern, sondern auch zur Qualität der Nutzererfahrung beitragen. Darüber hinaus bevorzugt Google Bilder mit höherer Auflösung und optimalen Bildformaten. Bei Amazon hingegen sind spezifische Richtlinien für Produktbilder festgelegt, einschließlich Hintergrundfarben und Bildqualität, um die Konsistenz auf der Plattform zu gewährleisten.
Die Herausforderung für Händler besteht darin, diese unterschiedlichen Anforderungen zu erfüllen, um in den Rankings der Suchergebnisse auf beiden Plattformen gut platziert zu sein. Dies erfordert oft die Erstellung und Pflege mehrerer Bildersätze, was zusätzlichen Aufwand bedeutet.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Zusammenhang zwischen Datenqualität und Sichtbarkeit in Produktsuchen. Suchalgorithmen berücksichtigen nicht nur den Produkttitel und die Beschreibung, sondern auch die Qualität der Produktbilder. Eine schlechte Bildqualität kann dazu führen, dass ein Produkt in den Suchergebnissen weiter unten platziert wird, was die Sichtbarkeit erheblich beeinträchtigt.
Einige Qualitätsmerkmale für Produktbilder, die Händler beachten sollten, sind:
Hohe Auflösung: Klare und scharfe Bilder ermöglichen es Kunden, Produkte detailliert zu betrachten.
Konsistenz: Einheitliche Hintergrundfarben und Bildstile schaffen eine professionelle und ansprechende Darstellung auf der Plattform.
Format und Größe: Die Einhaltung der empfohlenen Bildformate und -größen gewährleistet eine optimale Darstellung auf verschiedenen Geräten und Plattformen.
Vielfalt: Verschiedene Ansichten des Produkts, einschließlich Nahaufnahmen und 360-Grad-Bilder, bieten den Kunden eine umfassende Vorstellung vom Produkt.
Relevanz: Die Produktabbildungen sollten den tatsächlichen Artikel korrekt und ansprechend darstellen, um Kundenerwartungen zu erfüllen.
Durch die Berücksichtigung dieser Qualitätsmerkmale können Händler sicherstellen, dass ihre Produktbilder den Anforderungen der Plattformen entsprechen und somit die Sichtbarkeit in den Suchergebnissen maximieren. Dies trägt nicht nur zur Kundenzufriedenheit bei, sondern fördert auch den Verkaufserfolg im wettbewerbsintensiven E-Commerce-Umfeld.
Fazit
Je nach Geschäftsfeld ist einfacher oder schwerer, verkaufsfördernden Content vom Warenlieferanten zu bekommen.
Aus technischen Tabellen lassen sich natürlich entsprechende Beschreibungstexte generieren, sei es durch eigenes Know-How, durch externe Agenturen oder mittlerweile durch entsprechende KI-Engines.
In manchen Fällen wird zusätzlich ein Fotograf benötigt, um zum Beispiel von Postenware ein entsprechendes Produktbild zu erstellen.
Allem voran muss genau hingeschaut werden, was man bekommt und ob es auch zum entsprechenden Artikel gehört. Nicht selten gerät hier das eine oder andere durcheinander.